Tischtennis-Bilanzen der 2. Bezirksliga
Verjüngungskur bei der SG Sinzig/Ehlingen
KREIS AHRWEILER. Der Top-Favoriten holte sich die Halbzeitmeisterschaft: In der 2. Bezirksliga behielten die Tischtennis-Cracks der Reserve der Eintracht aus Mendig mit 20:0 Zählern ihre
weiße Weste. Kleine Überraschung auf Rang zwei steht mit 18:2 Punkten die SG Sinzig/Ehlingen. Der TTC Karla (14:6) und die TTG Kalenborn-Altenahr (10:10) liegen im Mittelfeld auf den Plätzen vier
und fünf. Sorgenkinder aus Ahrkreissicht sind die SG Bad Breisig und der SC Niederzissen, die mit 3:17 Zählern die beiden letzten Plätze belegen.
Beim Blick in die Einzelbilanzen zeigt sich, dass Karla-Spitzenspieler Stefan Ockenfels mit 18:2-Siegen erneut in der Gesamtbilanz ganz vorne liegt. Dicht gefolgt übrigens von Frank
Rothhaß, der mit 16:4 Spielen wohl die stärkste Hinrunde seiner Tischtennis-Karriere hinlegte. Jürgen Füllmann (SG Sinzig/Ehlingen) liegt auf Rang vier dieser Gesamtrangliste. Andreas Schmickler
vom TTC Kripp zeigte ebenfalls eine starke Hinrunde und steht mit 15:5 Spielen auf Platz fünf. Mit seinem Bruder Christoph Schmickler holte der Kripper bei 12:3 Siegen auch die zweitbeste
Doppelbilanz der Liga. Auf Rang drei in dieser Wertung liegt Frank Rothhaß mit seinem Doppelpartner Hans Baums, die 10:2 Erfolge verbuchen konnten.
Während es beim TTC Karla und auch bei der TTG Kalenborn-Altenahr zumindest kleine Aufstiegsambitionen gab, war selbst der Relegationsplatz nicht Ziel der SG Sinzig/Ehlingen, die in diesem
Jahr ja gleich mit zwei Mannschaften in der Liga vertreten ist. Denn in Sinzig sieht man diese Saison als ein Übergangsjahr. Zum Hintergrund: Beim klassischen Breitensportverein SG
Sinzig/Ehlingen, der in dieser Saison acht Herrenmannschaften und neun (!) Nachwuchsmannschaften an die Tische schickt findet eine von langer Hand geplante Verjüngungskur statt. Insgesamt wurden
per Seniorenerklärung oder mit der doppelten Spielberechtigung 10 Nachwuchsspieler in die Mannschaften eingebaut. Und dies mit überraschend durchschlagendem Erfolg.
Auch dies wird in den Einzelbilanzen deutlich, wenn man sich das Geschehen im unteren Paarkreuz genau betrachtet. Denn, anstatt reichlich Lehrgeld zu bezahlen überzeugte SG Nachwuchsmann
Nils Damke mit einer Bilanz von 10:1 Siegen als bester Spieler an diesem unteren Paarkreuz. Marcel Hippchen, Sinziger Nachwuchsspieler, der für die Reserve aktiv ist, lag mit 11: 2 Erfolgen auf
Rang drei dieser Wertung. Überhaupt haben alle Nachwuchsleute der SG, die in der 2. Bezirksliga in beiden Mannschaften eingesetzt wurden eine positive Bilanz aufzuweisen. Ein Leistungstransfer
aus der Jugendarbeit in die Herrenmannschaften, der in dieser Form in nur wenigen Vereinen gelingt. Denn von der Mannschaftszahlen her sind zum Beispiel die Liga-Kollegen des TTC Karla (8.
Herrenmannschaften) und sieben Jugendmannschaften nicht weniger bereit aufgestellt. Hört man sich in der Liga um dann gelten die Nachwuchskräfte der SG Sinzig/Ehlingen nicht nur als talentiert,
sondern vor allen Dingen als taktisch und technisch bestens ausgebildet. Und ein größeres Kompliment kann es für die intensive Nachwuchsarbeit der Kombinierten kaum geben.
An der Zahl der gemeldeten Mannschaften lassen sich aber die Ausrichtung und das Verhältnis von Breitensport und Leistungssport im Tischtennisbereich festmachen. Denn vor einigen Tagen
schockte nicht nur die Tischtennisspieler im Rheinland die Meldung, dass der FSV Kroppach als fünffacher deutscher Mannschaftsmeister bei den Damen, sein Team aus der Bundesliga zurückzieht. Bei
den Kroppachern stimmten bisher die Finanzen für die Weltklassespielerinnen, aber mit zwei Damenmannschaften, drei Herrenmannschaften und vier gemeldeten Jugendmannschaften, weißt der Verein eher
eine normale Struktur auf. Dagegen steht die Breitensportarbeit und vor allem die Jugendarbeit zum Beispiel der SG Sinzig/Ehlingen, die mit ihren neun gemeldeten Mannschaften im Verband eine
absolute Spitzenstellung einnimmt. Weiterer Vergleich beim Rheinland-Aushängeschild TTC Grenzau spielen im Herrenbereich zwei Profi-Teams in der Ersten und Zweiten Liga, es folgen drei weitere
Herrenmannschaften und die Westwälder pflegen ihre Nachwuchsarbeit mit sieben gemeldeten Mannschaften. –lz-